junge Erwachsene/Volljährigkeit (18+)

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Praxistipp

Die Kinder und Jugendlichen "unserer" Familien sind fast alle noch jünger, hier haben wir also noch keine konkreten Praxistipps zu bieten,  wir haben aber versucht, nützliche Informationen ausfindig zu machen.

 

Der Procap- Rechtsdienst hat in seiner Broschüre "Was steht meinem Kind zu? Die wichtigsten Leistungen der Sozialversicherungen in Kürze" eine Checkliste Rechtsfragen -Wenn das Kind erwachsen wird- aufgeführt, die wir hier vollständig abschreiben (Hervorhebungen der Schlagworte durch uns):

Zitat:

-ab 13-jährig

Benötigt das Kind bei der beruflichen Eingliederung Unterstützung, spricht die IV berufliche Massnahmen zu. Bei Kindern, die die Regelschule besuchen, sollte der Antrag in der 7. Klasse eingereicht werden. Wenn das Kind die Sonderschule besucht, ist eine Anmeldung oft erst später sinnvoll. Sprechen Sie sich in diesem Fall mit der Sonderschule und der IV ab.

-ab 16-jährig

Erwerbstätige Eltern sollten bei der Ausgleichskasse (oder dem Arbeitgeber) eine Verlängerung der Ausrichtung von Kinderzulagen prüfen lassen. Für erwerbsunfähige Kinder werden Kinderzulagen mindestens bis zum 20. Geburtstag bezahlt.

-ab 17-jährig

Finanzierung der Pflege und Betreuung zu Hause (Assistenzbeitrag, Ergänzungsleistungen, Krankenkasse etc.) klären.

Ein IV Anspruch kann frühestens mit 18 entstehen. Der Antrag sollte aber 6 Monate vor dem 18. Geburtstag gestellt werden.

Eltern können Betreuungsgutschriften beantragen, wenn das jüngste Kind 16-jährig wird, das Kind mit einer Behinderung eine Hilflosenentschädigung mittleren oder schweren Grades bezieht und daheim lebt. Die Betreuungsgutschrift ist keine Geldleistung, wirkt sich jedoch auf die spätere AHV-Rentenberechnung der Eltern aus. Sie muss jedes Jahr neu beantragt werden. Bestellen Sie bei der Ausgleichskasse das entsprechende Merkblatt.

Die Abklärungen mit der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) für eine Beistandschaft sollten vor dem 18. Geburtstag erfolgen.

Mit einer Vollmacht können Eltern oder andere Personen den jungen Erwachsenen bei administrativen Belangen oder Bankgeschäften vertreten. Prüfen Sie erbrechtliche Fragen frühzeitig.

-ab 18-jährig

Zu einer beruflichen Massnahme der IV können Taggelder beansprucht werden.

Die Hilflosenentschädigung wird monatlich automatisch ausgerichtet. Die Abrechnung entfällt.

Es muss geprüft werden, ob eine Hilflosenentschädigung wegen lebenspraktischer Begleitung beantragt werden kann. Diese Hilfestellung gibt es bei Kindern nicht.

Der Intensivpflegezuschlag fällt ab dem 18. Geburtstag weg.

Mit der IV-Renten-, Hilflosenentschädigungs- oder Taggeldverfügung können Ergänzungsleistungen beantragt werden. Es ist wichtig, vor der Antragsstellung zu prüfen, welche bisher unentgeltliche Hilfe durch Verwandte, Bekannte etc. neu entgeltlich geregelt werden soll, damit sie bei der EL abgerechnet werden kann. Mit der EL können auch gewisse Behinderungs- und Krankheitskosten (Franchise, Selbstbehalt, Zahnarzt etc.) abgerechnet werden.

Mit der Haftpflichtversicherung ist abzuklären, wie lange und unter welchen Bedingungen das Kind noch in der Familienpolice eingeschlossen ist.

Es stellen sich weitere Privatversicherungsfragen wie z.B. die Hausratversicherung.

Bei der BILLAG kann eine Befreiung von der Gebührenpflicht für den Radio- und Fernsehempfang beantragt werden, wenn Ergänzungsleistungen ausgerichtet werden.

Klärung von Steuerfragen (Abzug der Behinderungskosten, Befreiung von der Motorfahrzeugsteuer usw.)

-ab 20-jährig

Die IV bezahlt medizinische Massnahmen nur bis 20-jährig. E s empfiehlt sich deshalb zu prüfen, ob wichtige Behandlungen noch vor dem 20. Geburtstag eingeleitet werden sollen. Danach ist für alle medizinischen Behandlungen die Krankenkasse zuständig.

Nichterwerbstätige werden ab 20- jährig AHV/IV-beitragspflichtig. Ab 17-jährig müssen Erwerbstätige über ihren Arbeitgeber Beiträge bei der AHV/IV entrichten.

Zitat Ende

 

 

Weitere Informationen gibt es auf der Website der Stiftung Mosaik  www.stiftungmosaik.ch     ->Infobroschüren

a) "Schulaustritt-was ist zu tun" und

b) "Beistandschaften", die die verschiedenen Formen der Beistandschaft verständlich erklärt.

 

Lassen Sie sich mit Ihrer Situation im Zweifelsfalle von  Institutionen wie procap, pro infirmis oder Mosaik beraten!

 

 


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