Wohnen und Arbeiten mit Betreuung
Praxistipp Auch hier verfügen wir noch über keine Eigenerfahrungen. Wir haben uns aber um nützliche Informationen bemüht.
Mit der Ratifizierung der UNO-Behindertenkonvention und dem Inkrafttreten des neuen Behindertenhilfegesetzes (Anfang 2017) hat sich auch in den Bereichen Arbeiten und v.a.Wohnen vieles verändert. In den Kantonen BL und BS ist noch einiges im Umbruch. Wenn wir die Informationen richtig verstanden haben, sollen aber Mitbestimmung und Eigenverantwortung für die Betroffenen deutlich gestärkt werden.
In der Budgetrechnung die für den Lebensunterhalt gemacht wird, spielen neben den IV-Leistungen (Rente ev. ab 18J., vorher in der Ausbildung ev. Taggelder sowie Leistungen für den Mehraufwand in der Ausbildung) die Hilflosenentschädigung und die Ergänzungsleistungen eine Rolle. Zusätzlich sollte geklärt werden, ob ein Anspruch auf Leistungen der Behindertenhilfe besteht. Sie sollen vor allem Belange des Wohnens unterstützen.
Dafür braucht es eine Abklärung, die individuelle Bedarfsermittlung.
Nach der Anmeldung bei der zuständigen INBES (Informations- und Beratungsstelle) wird der individuelle Betreuungsbedarf ermittelt. Dabei kommen vor allem zwei Instrumente zur Anwendung, jeweils mit Eigen- und Fremdeinschätzung: Der IBBplus (betrifft eher stationäre Angebote, 5 Bedarfsgruppen) und der IHP (betrifft eher den ambulanten Bereich, 20 Bedarfsgruppen). Die erhobenen Daten werden von der unabhängigen fachlichen Abklärungsstelle (FAS) weiterbearbeitet, die, wenn nötig weitere Informationen einholt und den Unterstützungsbedarf ermittelt. Mit dieser Einstufung kann eine geeignete Wohnform/ein Wohnplatz gesucht werden, gemeinsam mit der Institution wird dann beim zuständigen kantonalen Amt (ASB für BS und AKJB für BL) ein Antrag auf Leistungsbezug gestellt.
Mit der vom Amt ausgestellten Verfügung (Kostenübernahmegaranie in BS oder Beitragsverfügung in BL) wird der Kantonsbeitrag an die Wohnkosten festgelegt.
Adressen
INBES (Informations- und Beratungsstelle) BL: Stiftung Mosaik, Pratteln www.stiftungmosaik.ch/inbes
INBES BS: Stiftung Rheinleben, Basel www.rheinleben.ch/beratung/inbes
kantonales Amt BL: Amt für Kind, Jugend und Behindertenangebote www.baselland.ch/akjb/behindertenangebote
kantonales Amt BS: Amt für Sozialbeiträge www.asb.bs.ch/behindertenhilfe
Fachliche Abklärungsstelle (FAS) beider Basel, Binningen fasbs@sva-bl.ch
Quellen: Vortrag der Behindertenhilfe BS und der Stiftung Mosaik am 19.10.2017 in Münchenstein, Broschüre "das Behindertenhilfegesetz 2017" des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt BS und der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion BL
Auf der Website des Stiftung Mosaik (www.stiftungmosaik.ch) findet sich unter "Informationsbroschüren" eine Liste der Werk- und Beschäftigungsstätten sowie eine Liste der Wohnheime und Wohngruppen.
Neben dem Wohnen in Heimstrukturen gibt es von verschiedenen Anbietern ambulant begleitete Wohnformen, alleine oder in Wohngruppen/Wohngemeinschaften. Die Betreuung ist individuell angepasst und kann den lebenspraktischen, den sozialen und zwischenmenschlichen Bereich, den Umgang mit Ämtern und Behörden, den finanziellen sowie den Freizeit- und den Arbeitsbereich umfassen.
Anbieter ambulant begleitetes Wohnen
AMBEWO der Stiftung Mosaik, Pratteln/Basel www.ambewo@stiftungmosaik.ch
der ESB (Eingliederungsstätte Baselland) Liestal/Reinach/Basel www.esb-bl.ch
des Bürgerspitals Basel www.buespi.ch/wohnen
Es gibt auch eigentliche Wohnschulen und Trainingswohnungen, in denen das selbständige Wohnen mit seinen verschieden Belangen trainiert wird, teils als ein- bis zweijährige "Schulung", oft auch als Schritt aus der Heimstruktur heraus.
Anbieter Wohnschulung
Wohnschule Basel der Stiftung Mosaik (für Erwachsene mit Arbeitsplatz) www.stiftungmosaik.ch wohnschule@bluewin.ch
Trainingswohnung/Lehrlingswohngemeinschaften/Wohnhäuser des Bürgerspitals Basel www.buespi.ch/wohnen
verschiedene Wohnschulungsformen der ESB (Eingliederungsstätte Baselland) www.esb-bl.ch